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Mettlacher Güterrolle

Ortschronik von Wehingen

Die Entstehung Wehingens liegt weit zurück bis in die römische Kaiserzeit vor ca. 1800 Jahren, als die Römer bzw. romanisierten Kelten mehrere Gutshöfe in der Umgebung erbauten.Diese Römersiedlungen wurden jedoch beim Durchzug der wilden Hunnenscharen unter König Attila im Jahre 451 restlos zerstört.
Die Gegend blieb dann mehrere Jahrzehnte siedlungsleer, bis den Franken nach König Chlodwigs Sieg über die Alemannen um 500 die Saargegend als Siedlungsland zufiel. Kennzeichnend für die früheren Frankensiedlungen sind die Ortsnamen mit der Endung „ingen“, die in unserer Gegend besonders häufig sind.„Wegingen“ durch Lautwandel zu „Wehingen“ geworden, ist die Gründung eines Franken namens „Wego“.Der älteste archäologische, jedoch nicht ausreichende Hinweis menschlicher Siedlungen ergab sich aus dem Fund eines neolithischen Steinbeils.(ca. 600 vor Christus)
Urkundlich wird der Ort jedoch erstmals 950 in der Mettlacher Güterrolle als „Waehinga“ erwähnt und im Jahre 1030 wird der Ort abermals urkundlich, als „Wegingen“ erwähnt, durch die Schenkung der Marktgräfin Jutta von Lothringen an die Abtei St. Matthias bei Trier.
In der Urkunde schenkte die Gräfin neben „Wegingen“ der Abtei noch weitere Dörfer und den Zehnten dazu. Mit der Zeit jedoch verlor die Abtei St. Matthias ihre Besitzungen in Wehingen. Im Jahre 1773 wurde die heutige Kapelle errichtet. Lange vor der Errichtung der Kapelle besaß Wehingen sogar eine eigene kleine Kirche, von der heute immer noch der Säulenaltar aus Holz aus dem Jahre 1707 Bestand hat. Der Altar hat eine breite Dreipassmittelnische für die figürliche Darstellung der Krönung Mariens. Seitlich die Figuren des Heiligen Hubertus und des Heiligen Markus, der auch Schutzpatron des Dorfes ist. Die Kapelle ging jedoch infolge der französischen Revolution bei einer Versteigerung in Metz an einen Landwirt aus Ritzing (Lothringen).
Dieser schenkte jedoch später das Gotteshaus samt Grundbesitz wieder der Gemeinde Wehingen.
Im Jahre 1778 während der Teilung der trierisch- lothringischen Gemeinschaft Merzig, wurde die Saar als Grenze erklärt und Wehingen wurde zum lothringischen Teil. Da Lothringen nach dem Tode des letzten Herzog Stanislaus 1766 an Frankreich gefallen war, wurde Wehingen nun auch französisch und dem „Bailliage Bousonville“ (=Amt Bousonville) eingegliedert.
Im Jahre 1946 wurde Wehingen auf Anordnung der französischen Besatzungsmacht dem Saarland angegliedert. Am 01. Januar 1957 wurde das Saarland und somit auch Wehingen wieder der deutschen Bundesrepublik zugeordnet. Am 27. März 1960 wurde im Rahmen eines Heimatabends der Gemeinde Wehingen ein Gemeindewappen verliehen. Das Wappen zeigt einen silbernen Löwen mit goldener Krone und roter Zunge auf schwarzem Grund. Dieser Löwe ist das Wappentier von Warsberg unter deren Herrschaft Wehingen im Mittelalter stand. Seit Januar 1974 gehört Wehingen im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform des Saarlandes der Einheitsgemeinde Mettlach als Gemeindebezirk Wehingen angegliedert. Im Laufe des Jahres hat sich wie überall, auch in Wehingen die Struktur des Dorfes gewandelt. War früher der Haupterwerb die Landwirtschaft und somit auch Wehingen ein reines Bauerndorf, hat sich dies im Laufe der Zeit in wenige hauptberufliche Landwirte geändert.